Karte (Kartografie) - Larantuka (Larantuka District)

Larantuka (Larantuka District)
Die Hafenstadt Larantuka (zur Kolonialzeit und geschrieben) liegt am östlichen Ende der Insel Flores und gehört zur indonesischen Provinz Ost-Nusa Tenggara. Larantuka hat 41.000 Einwohner und ist die Hauptstadt des Regierungsbezirks Ostflores.

Larantuka wurde stark vom kolonialen Portugal geprägt. Die Bevölkerung ist überwiegend römisch-katholisch. Der Flughafen der Stadt heißt Flughafen Gewayantana, von ihm werden Flüge nach Kupang angeboten.

1599 verließen portugiesische Kaufleute Solor und ließen sich in Larantuka nieder. Die Kaufleute hatten sich in Solor mit den Dominikanern entzweit, da sie sich nicht für die dortige Christianisierung einspannen lassen wollten, die aber auch auf Flores geführt wurde. In Larantuka gründeten die Dominikaner eine Schule und 1599 hatte man bereits acht Kirchen auf Flores errichtet. Als Solor 1613 von den Holländern besetzt wurde, zogen einige Tausend Portugiesen, Mestizen und Einheimische ebenfalls nach Larantuka. Ebenso die sieben dominikanischen Priester von Solor. Im Mai 1620 scheiterte ein Angriff des Holländers Crijin van Raenburch. Ebenso ein weiterer Eroberungsversuch 1621.

Larantuka diente zunächst als Zwischenstation für den Gewürzhandel und den Handel mit Sandelholz aus Timor. Später wurde es zum portugiesischen Handelszentrum der Kleinen Sunda-Inseln. Ein Vorteil von Flores war, dass man hier Schwefel und in Larantuka Salpeter fand, Bestandteile von Schwarzpulver für die Feuerwaffen. Zudem wuchs auf Flores Gamuti, eine starke Naturfaser, die man für Schiffstaue verwenden konnte.

Zwei weitere Einwanderungswellen brachten weiteren Aufschwung. Als die Holländer 1641 Malakka eroberten, strömten viele Portugiesen nach Larantuka; die Bevölkerung wuchs um ein Vielfaches. Um die neuen Einwohner unterzubringen, wurden in der Nähe von Larantuka die Städte Wureh und Konga neu gegründet. Als die Holländer 1660 auch Makassar attackierten, kam auch der größte Teil der dortigen Portugiesen nach Larantuka, das aber durch eine niederländische Flotte aus 26 Schiffen ebenfalls zerstört wurde.

Hier fanden sich Einheimische, portugiesische Soldaten und Abenteurer, Händler aus Macau, holländische Deserteure, chinesische Schmuggler und eine bunte Mischbevölkerung. So hatten Portugiesen mit einheimischen Frauen Nachkommen, achteten aber stets darauf, dass deren portugiesische Abstammung festgeschrieben wurde. Diese neue Bevölkerungsgruppe wurde von den Einheimischen als Topasses bezeichnet, nannte sich selbst aber Larantuqueiros, also Einwohner Larantukas. Von den Holländern wurden sie Zwarte Portugeesen (schwarze Portugiesen) genannt.

Die Larantuqueiros hatten sich zu einem eigenen, relativ losen, aber mächtigen Staat entwickelt, dessen Einfluss über die Siedlungen hinaus ragte. Die Kernzelle bildete der "Dreierbund" Larantuka, Wureh und Konga. Theoretisch unterstanden sie zwar Portugal, praktisch war dieses Staatsgebilde aber unabhängig. Es gab keine portugiesischen Beamten und es wurden keine Steuern abgeführt. Briefe der Regierung in Lissabon wurden ignoriert. In Larantuka gab es einen jahrelangen blutigen Machtkampf zwischen den Familien da Costa und da Hornay, die sich schließlich die Macht teilten.

Die Larantuqueiros machten die ursprünglichen Völker von Flores zu ihren "Verbündeten". Die Eroberung der einzelnen Völker lief immer gleich ab: Der angesehenste Raja wurde durch militärischen Druck zum Katholizismus bekehrt. Er musste einen Treueeid auf den König von Portugal schwören und bekam daraufhin den Titel Dom (Herr) verliehen. Der Raja konnte sein Volk weiter autonom regieren, aber bei Kriegen mussten Hilfstruppen gestellt werden.

Da die Larantuqueiros die Herrschaft ausübten, führten sie Portugiesisch als Amtssprache ein, um sich von den Einheimischen abzugrenzen. Als Handelssprache verwendeten sie das Malaiische, das auf den umliegenden Inseln verstanden wurde.

Um den Handel mit Sandelholz ganz unter ihre Kontrolle zu bringen, ließen sich die Larantuqueiros 1640 in Lifau auf Timor nieder. Von dort aus drangen sie zu den Sandelholz-Vorkommen im Inneren der Insel vor. Durch starke Truppen wurden Verhandlungen mit den dortigen Liurais (Kleinkönige) erzwungen. Gegen die Lieferung von Musketen erhielt man die Kontrolle über den größten Teil der Sandelholzproduktion und konnte die Preise bestimmen. Als die weißen Portugiesen im Auftrag des Königs von Portugal in Timor Einfluss nehmen wollten, wurden sie von den Larantuqeueiros belagert und mussten 1769 die Hauptstadt der Kolonie nach Dili verlagern. Kurz darauf verlor der Sandelholzhandel an seiner Attraktivität, die Larantuqueiros wechselten zur Landwirtschaft. Vom ehemals profitablen Außenhandel blieb nicht mehr viel übrig. 
Karte (Kartografie) - Larantuka (Larantuka District)
Land (Geographie) - Indonesien
Flagge Indonesiens
Indonesien (indonesisch Indonesia) ist ein Inselstaat in Südostasien. Mit seinen über 274 Millionen Einwohnern ist Indonesien der viertbevölkerungsreichste Staat der Welt sowie der weltgrößte Inselstaat. Indonesien ist außerdem das Land mit der weltweit größten Anzahl an Muslimen.

Indonesien zählt zum größten Teil zum asiatischen Kontinent, sein Landesteil auf der Insel Neuguinea gehört jedoch zum australischen Kontinent. Indonesien grenzt auf der Insel Borneo an Malaysia, auf der Insel Neuguinea an Papua-Neuguinea und auf der Insel Timor an Osttimor. Das Land verteilt sich auf insgesamt 17.508 Inseln mit den Hauptinseln Sumatra, Java, Borneo, Sulawesi und Neuguinea. Auf Java lebt mehr als die Hälfte der Einwohner; hier befindet sich auch Indonesiens Hauptstadt und größte Stadt Jakarta. Aufgrund verschiedener Probleme Jakartas entsteht eine neue Hauptstadt namens Nusantara auf der Insel Borneo.
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ISO Sprache
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